Boundaries of the Narrative, Boundaries of Identity: How Can a Narrative Text Influence the Reality of the Reader?
Keywords:
identity, life-story, narrative, self, subjectivityAbstract
Der Vortrag untersucht die gegenseitigen Beziehungen zwischen schriftstellerischen Texten und der Leserwelt. Die Autorin vertritt die These, dass es äußerst schwierig ist, eine klare Trennlinie zwischen unserer Narration und unserem Leben zu bestimmen, weil die beiden in ständigem Dialog bleiben. In ihrer Reflexion stützt sie sich einerseits auf die Konzeptionen der narrativen Identität von Alasdair MacIntyre, Charles Taylor und Paul Ricoeur. Andererseits stellt Mieke Bals Theorie der narrativen Subjektivität einen wesentlichen Ausgangspunkt für weitere Überlegungen dar. In ihrem Vortrag argumentiert die Autorin, dass der gegenseitige Einfluß möglich ist, weil Identität als Narration gesehen werden soll. Somit weisen reale Personen (d.h. wir) eine gewisse Ähnlichkeit mit fiktiven literarischen Figuren auf. In den gängigen Vorstellungen bedeutet Mimesis immerhin "Nachahmung der Wirklichkeit" und somit etwa die Nachahmung von Aktionen realer Menschen. Anknüpfend an Martha C. Nussbaums und Wayne C. Booths ethical criticism versucht die Autorin zu zeigen, dass sowohl Erzählungen als auch literarische Texte unsere Persönlichkeit gestalten und deswegen die Quellen des Selbst und der Identität werden. Dabei gibt es kein natürliches unerzähltes Ich – das Ich ist immer schon erzählt. Es ist unsere narrative Identität.This work is licensed under a Creative Commons Attribution-NonCommercial 4.0 International License.