Lönnrots Werk und Gottlunds Beitrag – Zum Einfluss der Romantik auf die Entstehung des Kalevala
Keywords:
C.A. Gottlund, Kalevala, Phosphoristen, Nibelungenlied, Turkuer RomantikAbstract
Carl Axel Gottlund begann 1814 seine Studien an der Akademie in Turku. Beeinflusst von der Aufklärung, den Schriften Herders und der Romantik unternahm Gottlund ab 1815 Sammlungen finnischer Volksdichtung, bevor er 1816 in Uppsala mit den sog. Phosphoristen in Kontakt kam. In Schweden erschienen auch Gottlunds Pieniä runoja Suomen poijille ratoxi. Bereits 1817 formulierte Gottlund in seiner Rezension zu Fr. Rühs‘ Finland und seine Bewohner den Gedanken eines aus finnischen Nationalgesängen zu bildenden Epos, einem neuen „Homer, Ossian oder ein neues Nibelungenlied“. Es wurde angemerkt, dass die Referenz auf das Nibelungenlied zu den gängigen Topoi gehörte – eine Aufarbeitung der frühen Nibelungen-Rezeption in Finnland und Schweden ist jedoch nicht erfolgt. Gottlund sammelte in Schweden den ersten Beleg des Sampo, den Lönnrot ins Zentrum des Kalevala (1835) stellte – ohne auf Gottlunds Vorarbeiten zu verweisen. Gottlund kritisierte das Kalevala und legte mit Runola einenGegenentwurf vor. Nicht allein in der Konkurrenz um die 1850 eingerichteteProfessur für Finnischen Sprache zeigte sich auch späterhin der Antagonismus Lönnrotsund Gottlunds.
Der Beitrag zeichnet den Weg der Nibelungenrezeption nach Finnland und Schweden in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts nach und arbeitet am Beispiel Gottlunds Einflüsse deutscher Strömungen an den Universitäten in Turku und Uppsala heraus.
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