„Es ist eine Sprachbarriere.“

Identität und Sprache – Hybride transkulturelle Positionierungen zwischen Finnland, Deutschland, Österreich und der Schweiz

Authors

  • Claudia Jeltsch University of Helsinki

Keywords:

German, Finnish, hybrid identity, heritage language, native speaker, second generation

Abstract

Im Beitrag wird der Zusammenhang von Identität und Sprache anhand von Aussagen untersucht, die 31 Personen in Interviews über ihre sprachliche Identität und das Thema Heimat getätigt haben. Allen befragten Personen ist gemeinsam, dass sie aus Familien stammen, deren einer Elternteil Finnisch und deren anderer Elternteil Deutsch als Muttersprache hat. Nach der Einführung folgt ein Abschnitt über den Forschungsstand zum Thema sprachliche Identität im Zusammenhang mit Migration, danach ein Abschnitt über die Datenerhebung und Analysemethode. Die Analyse erfolgt mit der Methode der qualitativen Einstellungsanalyse, die international vor allem in der Tradition von Goffmanns Frame analysis sowie den Forschungsarbeiten von Billigs und Kärkkäinens Stance/stand taking steht. Zentrale Forschungsfragen sind, wie sich die Interviewten zu ihren Sprachen positionieren, welche Begründungen sie dafür liefern, mit welchen Einschränkungen. Eines der zentralen Ergebnisse ist, dass eine selbstzugeschriebene finnische Identität nicht unbedingt finnische Sprachkenntnisse erfordert, jedoch um so wahrscheinlicher ist, desto bessere Finnischkenntnisse vorliegen. Subjektiv fehlende Finnischkenntnisse erschweren es den Befragten, sich selbstbewusst eine finnische Identität zuzuschreiben. Grund dafür könnten die Konzepte einer idealisierten Muttersprache und eines idealisierten Native speaker sein. Einige der Befragten verwenden große Mühe und viel Energie in das Projekt, Finnischkenntnisse zu erwerben.

Section
Varia

Published

2024-12-13

How to Cite

Jeltsch, C. (2024). „Es ist eine Sprachbarriere.“ : Identität und Sprache – Hybride transkulturelle Positionierungen zwischen Finnland, Deutschland, Österreich und der Schweiz . Neuphilologische Mitteilungen, 125(2), 10–67. https://doi.org/10.51814/nm.129719