Crossing Generational and Genre Boundaries in Commemorating the Holocaust

Authors

  • Christoph Parry University of Vaasa

Keywords:

Holocaust, intertextuality, memory

Abstract

Der Beitrag handelt von der Schwierigkeit, zu Beginn des 21. Jahrhunderts in angemessener Weise den Holocaust in der Literatur und Kunst zu behandeln. Wir befinden uns an der von Jan Assmann festgestellten zeitlichen Grenze, wo mit dem Ableben der letzten Zeitzeugen, die Erinnerung an den Holocaust aus dem kommunikativen Gedächtnis in das kulturelle Gedächtnis überwechselt. Stieß schon die Darstellung des Holocausts für die Generation der Zeitzeugen bereits an die Grenze des Sagbaren, so ist die glaubwürdige Darstellung des Geschehens für die Nachgeborenen noch schwieriger. Ein mögliches Verfahren liegt darin, durch Zitat und Anspielung die Zeitzeugen selbst zu Wort kommen zu lassen, wodurch die Grenze zwischen den Gedächtnisarten durchlässiger wird. Am Beispiel von W. G. Sebalds Austerlitz, das Erfahrungen des Auschwitz-Überlebenden Jean Améry verarbeitet, und an der von Gedichten Paul Celans inspirierten Malerei von Anselm Kiefer werden zwei gelungene Anwendungen dieses Verfahrens vorgestellt.
Section
Articles

Published

2015-12-31