Interpreting and Symbolic Capital Used to Negotiate Borders in Estonia 1944-1991

Authors

  • Karin Sibul Tartu University, Estonia

Keywords:

Estonia, parliamentary interpreting, symbolic capital

Abstract

Der Artikel behandelt die Verdolmetschung zwischen Estnisch und Russisch im estnischen Parlament in der Periode der Sowjetrepublik Estland (ESSR 1944–1991). In dieser Zeit wurde anstelle von Englisch und Deutsch Russisch als die Sprache der internationalen Kommunikation eingeführt. Die Verfasserin untersucht die Spezifik des Dolmetschens in Sowjet-Estland im Rahmen der allgemeineren Geschichte des Dolmetschens in Estland. Im Mittelpunkt steht das Simultandolmetschen im Obersten Sowjet der ESSR, dem Parlament der Sowjetära. Die Verfasserin befragte hierzu 49 Personen bzw. 23 Dolmetscher und 26 Auftraggeber oder Nutzer von Dolmetschleistungen. Im Ergebnis der Durchsicht von 1200 Fotos und 154 Wochenschauen zur Arbeit des Obersten Sowjets (OS) aus nationalen Archiven wurden 29 Fotos und 27 Videoclips von OS-Sitzungen mit Kopfhörern ausgewählt, die frühesten davon aus dem Jahre 1945. Theoretische Grundlage der Studie ist der Ansatz von Bourdieu mit den Begriffen symbolisches Kapital und Feld. Soweit der Verfasserin bekannt, wurde symbolisches Kapital bisher noch nicht mit Dolmetschen in Verbindung gebracht. Der Artikel beschreibt die Rolle des Dolmetschens im Estland der Nachkriegszeit.
Section
Articles

Published

2015-12-31