Beiträge zur Wirkung der Dauer der melkpause auf die Intensität der Milchsekretion des Kuheuters
Abstract
Der Verfasser hat neulich zwei Versuche über die Wirkung der Dauer der Melkpausen auf die Milchproduktion der Kühe bei zweimaligem Melken ausgeführt (6). Die Versuche führten zu solchen Ergebnissen, dass die im Mittel etwa 16 kg melkenden Versuchskühe dieselbe Milchleistung gaben, unabhängig davon, ob die Pause zwischen Abend- und Morgenmelken 12, 13 oder 15 Stunden, und entsprechend die im Mittel etwa 20 kg melkenden Versuchskühe auch dieselbe Milchleistung, unabhängig davon, ob die Pause 12, 13 oder 14 Stunden ausgemacht hat. Ein solches Ergebnis ist entweder so zu erklären, dass die Intensität der Milchsekretion ganz unabhängig von der Länge der Melkpause gewesen ist, oder auf Weise, dass diese Intensität während der kürzeren Pause grösser und während der längeren kleiner gewesen ist und dass diese Veränderungen in der Produktionsintensität sich ausgeglichen haben. Auf Grund des Versuchsmaterials, das in den oben erwähnten Versuchen gesammelt worden ist, hat der Verfasser in dieser Veröffentlichung untersucht, welche der zwei genannten Möglichkeiten in der Wirklichkeit vorlag. Die Berechnungen haben zu folgenden Ergebnissen geführt; Das Verlängern der Melkpausen hat, wenn es langsam (nur 5—8 Min. täglich) geschehen ist, die Intensität der Milchsekretion, also die in einer Zeiteinheit gewonnene Milchmenge, gar nicht vermindert, und ihr Verkürzen hat sie nicht vermehrt. Unabhängig von der Dauer der Melkpausen hat man auf die Dauer bei jedesmaligem Melken und bei allen Kühen an Milch eine Menge erhalten, die zu der gesamten Milchleistung des Tages in demselben Verhältnis gestanden hat wie die Melkpause zu 24 Stunden. Die kleinen Abweichungen von dieser Regel, die vorgekommen sind, beruhen offenbar auf Zufall und sind keinesfalls von der Höhe der Leistung abhängig gewesen. Die allgemeine Auffassung, dass das Verlängern der Melkpausen zu einer solchen Steigerung des inneren Milchdruckes im Euter führte, dass er die Milchsekretion verlangsamte, ist also nicht unter den Versuchsverhältnissen zutreffend gewesen. Zur Erklärung der Erscheinung stellt Verfasser die Theorie dar, dass die Kühe im allgemeinen stets über unbenutzte, nicht arbeitende Euterabteilungen verfügen, die bei Bedarf allmählich für die Milchabsonderung mobilisiert werden können, wobei auch die nötige Zunahme des Hohlraumes im Euter zustande kommt. Da dies offenbar nicht in ganz kurzer Zeit geschehen kann, gelangt man zu verschiedenen Ergebnissen, wenn der Übergang von einer Melkpause zur anderen langsam oder schnell herbeigeführt wird. Dies könnte viele scheinbare Widersprüche erklären, die in den Ergebnissen der auf die Lösung dieser Fragen abgesehenen Versuche bestehen.Downloads
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