Georg Willehad von Wendt

Authors

• Lauri Paloheimo

DOI: https://doi.org/10.23986/afsci.71380

Abstract

Georg von Wendt wurde am 21.3.1876 in Helsinki geboren. Sein Vater war Oberst Fredrik Willehad v. Wendt und seine Mutter Freiherrin Fanny Elisabeth von Born. Im Jahre 1904 schloss er die Ehe mit Lilli Gummerus, Tochter des Hofgerichtsrats Gregorius Gummerus. Georg v. Wendt bestand 1893 die Reifeprüfung, wurde 1903 Lizentiat der Medizin, 1905 Doktor der Medizin und Chirurgie sowie 1908 Doktor der Philosophie (in Leipzig). Er wurde 1910 als Professor der Haustierlehre an die Universität Helsinki berufen. Im Jahre 1943 trat er in den Ruhestand. Die medizinische Dissertation v. Wendts hiess »Untersuchungen über den Eiweiss- und Salzstoffwechsel beim Menschen» und die Dissertation für den Titel eines Doktors der Philosophie »Zur Variabilität der Milch». Von den übrigen Veröffentlichungen sind die bedeutendsten »Theoretische Grundlagen der Stoffwechsellehre » und »Mineralstoffwechsel», Arbeiten, die beide in das von Oppenheimer herausgegebene »Handbuch des Menschen und der Tiere» aufgenommen worden sind. Auf dem Gebiet der Ernährung der Haustiere veröffentlichte v. Wendt viele wertvolle wissenschaftliche Aufsätze und für die Praxis vorgesehene Broschüren. Unter letzteren ist »Die höchste Eierleistung» eine der bekanntesten. Gemeinverständliche Studien v. Wendts über die Ernährung des Menschen sind in fast alle Kultursprachen übersetzt worden. Als Vortragender war v. Wendt in Finnland wie auch im Ausland sehr beliebt. In den Jahren 1904—-1906 war v. Wendt Vertreter seines Geschlechts auf dem Reichstage, und 1919—1922 war er Mitglied in der einkammerigen Volksvertretung. 1906 war er an dem Entwurf des Vorschlages für das neue Wahlgesetz beteiligt. Die grosse und vielseitige Begabung v. Wendts führte dazu, dass er sich für alles Neue, was Kunst, Wissenschaft und Technik hervorbrachten, begeisterte und er selbst bei all diesem aktiv mit dabei zu sein suchte, indem er seinen schöpferischen Beitrag zum Spiele lieferte. Dieser Charakterzug hinderte ihn, in der Wissenschaft in die Reihe der Marschälle aufzusteigen, wohin ihn seine Begabung und schöpferische Intuition hätten erheben können. Aber diejenigen, die Gelegenheit gehabt haben, Georg von Wendt kennenzulernen, werden sich seiner als ideenreichen Anregers, unvergleichlichen Lehrers und guten Menschen erinnern.