Häät

  • Jorma Koivulehto
Avainsanat: alasaksa, itämerensuomalainen kielentutkimus, lainasanat (ks. myös kielikontaktit, sanastontutkimus), sanahistoria

Abstrakti

Finnisch häät 'Hochzeit' und andere Etymologien (saksa)

4/2002 (106)

Finnisch ht Hochzeit und andere Etymologien

1. Finnisch ht (Plur.) Hochzeit (wie bei anderen Festnamen ist der Singular nur in Zusammensetzungen gebruchlich, z.B. h-ateria Hochzeitsessen), estnisch (lt. dial. [sel]) eias, Plur. eiad Schmaus, Begrbnisschmaus, Totenopfer, Hochzeitsschmaus, sdestnisch hhk (Plur. hhd o. hnl.) Hochzeit lassen sich lautgesetzlich auf kein gemeinsames ostseefinnisches Rekonstrukt zurckfhren. Dieser Umstand deutet darauf hin, dass die Wrter in eine nach-grundsprachliche Zeit gehren und sptere, parallele Entlehnungen aus einem fremden Original sind. Es gibt nur ein mgliches fremdes Original: mittelniederdeutsch hg(e) (mit einem [ber]offenen langen ) u.a. frhliches Fest, Festessen, ffentliche Festlichkeit einer Gesellschaft, Hochzeitsfeier, das dieselben Bedeutungen auch in den neueren nd. Mundarten aufgewiesen hat. In lautlicher Hinsicht muss jedoch von einer delabialisierten Form, phonetisch *[h:g(e)], *[hg], *[h:x], bzw. *[he:x], ausgegangen werden. Diese Delabialisierung (Ent- rundung) hatte in den ostniederdeutschen Randdialekten stattgefunden und wird auch in mehreren mittelniederdeutschen Lehnwrtern des Estnischen reflektiert.

2. Eine genaue lautliche Parallele bietet estn. (veralt.) lne-puu Ahorn (Wiedemann) aus einer delabialisierten Form von mnd. lnen-holt Holz vom Spitzahorn; der mnd. Vokal ist derselbe wie in hg(e). Das estnische Wort ist meines Wissens nicht bisher etymologisiert worden.

3. Finn. kestit (Plurale tantum) Fest, Festessen, Schmaus hat man bisher als eine Pluralform von finn. (historisch) kesti Einlieger; im Lande weilender auslndischer Kaufmann erklrt (altschwed. Lehnwort). Es kann jedoch vielmehr (weil semantisch viel besser) aus der semantisch identischen delabialisierten (= entrundeten) ostmnd. Form. kest(e) (Normalform kste) bernommen worden sein: vgl. ostpreuisch Kest, Kesting, Kst, Ksting, auch Kst, Ksting Hochzeit, Hochzeitsfest, Hochzeitsschmaus, berhaupt Fest, oder Festmahl (Frischbier I: 356-357)). Mit Danzig pflegte Finnland rege Beziehungen im Mittelalter.

4. Sdestnisch ml, Gen. mlu Mahlschatz, Brautschatz (Wiedemann) wird aus mnd. mal- (belegt als Gerichtsversammlung) erklrt: vgl. dt. Mahlschatz, mnd. malen verloben, vermhlen (MndHwb II: 890-891), dt. vermhlen.

5. Finn. peijas, normalerweise im Plur. peija(h)at Totenmahl; Gastmahl; Brenfest; Hochzeit wird kurz aus indoiran. *paiyas (> aind. pya- Trankopfer, Trunk, Getrnk) erklrt. Eine genauere Behandlung dieser Etymologie in einem lngeren Artikel ist vorgesehen.

JORMA KOIVULEHTO

Kielenainekset

hähk (kieli: viro, sivulla: 490)
häät (kieli: suomi, sivulla: 490)
kestit (kieli: suomi, sivulla: 494)
lähker (kieli: viro, sivulla: 492)
mõõl (kieli: viro, sivulla: 502)
peijaiset (kieli: suomi, sivulla: 494)
saja (kieli: viro, sivulla: 491)
söömer (kieli: viro, sivulla: 500)
vähk (kieli: viro, sivulla: 492)

Osasto
Artikkelit
Julkaistu
Jan 4, 2002
Viittaaminen
Koivulehto, J. (2002). Häät. Virittäjä, 106(4), 490. Noudettu osoitteesta https://journal.fi/virittaja/article/view/40213